Spiegel Wissen 2009 02.pdf

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HAUSMITTEILUNG
Spektakuläre Erfolge
gelingen Ärzten bei der Behandlung schwerer
Krankheiten. Heute sind Operationen möglich, die vor ein paar Jahren noch
utopisch schienen. Roboter und Laser erobern die OP-Säle. Bei aller Begeis-
terung über den medizinischen Fortschritt stellt sich aber auch die Frage:
Nützt alles Neue immer den Patienten?
Obwohl die Genomforschung
".einen unglaublichen Schatz an Wis-
sen und Technologie hervorgebracht" habe, gerate Deutschland hier ins Hin-
tertreffen, warnt Detlev Ganten, ehemals Chef der Berliner Charite und einer
der führenden Mediziner in
Europa, im Gespräch mit
den SPIEGEL-Redakteuren
Johann Grolle, Veronika Ha-
ckenbroch und Norbert F.
pötzt. In einer noch stärker
am individuellen Patienten
ausgerichteten Medizin sieht
Ganten die Zukunft. Und
auch Fehlschlüge, so der Ex-
perte, seien "die intellektuel-
le Triebfeder jeder Wissen-
schaft" (Seite 12).
Grolle, Hackenbrach, Ganten, PötzJ
Am eigenen Leib
erfährt SPIEGEL-Redakteur Joachim Mohr, der die-
ses Heft konzipiert hat, die Segnungen der modemen Medizin. Ohne die
Fortschritte in der Behandlungvon Herzkrankheiten wäre er aufgrund seines
angeborenen Herzfehlers njcht
mehr am Leben. Heute, so schildert
er in seinem Erfahrungsbericht,
würde man freilich das Loch in sei-
ner Herzwand früher erkennen und
behandeln können als in seiner Ju-
'f
gend. Er ist zuversichtlich, dass
ihm künftige Medizintechniken das
weitere Überleben sichern. Über
Herzrhythmusstörungen und deren
Beseitigung mittels Kathetern
sprach er mit dem ihn behandeln-
den Kardiologen Karl-Heinz Kuck
Mohr, Kuck
(Seiten 62, 66).
Aufsehen erregt
die sonst schon routinemäßige Verpflanzung von Orga-
nen und Körperteilen nur noch
bei
besonderen Pioniertaten - etwa wenn einem
Bauern, dem bei einem Unfall beide Arme abgetrennt wurden. neue angenäht
werden. SPIEGEL-Redakteurin Annette BroMS beschreibt die Operation und
die ersten Versuche des Mannes, die fremden Gliedmaßen zugebrauehen (Sei-
te 24). Gegen manche Krankheiten ist jedoch immer noch kein Kraut gewach-
sen - Krebs etwa bleibt eine Menschheitsgeißel. Auch der jüngste Onkologen-
Kongress in Orlando, Florida, mit Koryphäen aus aller Welt vennittelte, wie
SPIEGEL-Redakteur Martin
U.
Müller dort erlebte, zwar viele neue Erkennt-
nisse, aber wenig Aussichten auf umwälzende neue Therapien (Seite 70).
SPIEGEL WISSEN
2 I
2009
3
DIE EVOLUTION DER MEDIZIN
NEUE HEILMETHODEN
38
6
Therapeutische Objekte
Die patientenfreundlichen
Kreationen des
französischen Designers
Mathieu Lehanneur
..Den Bauplan des
Lebens entschlüsselt..
SPIEGEL-Gespräch mit
Detlev Ganten, dem
ehemaligen Chef der
Berliner Charite, über
wissenschaftlichen Fortschritt,
Fragen der Ethik und
den von ihm initiierten
"Weltgesundheitsgipfel"
18
Chirurg im
Cockpit
Roboter,Infrarot-
kameras und
Navigationssysteme
erobern den OP-Saal
41
..Plpse" In der
Petrischale
Bald sollen normale
Körperzellen, in Stammzellen
zuriickverwandelt, krankes
Gewebe ersetzen können
Verjüngung aus
der Spritze
Ein Impfstoffgegen
Alzheimer? Auf Euphorie
folgt Ernuchterung
Moderne Zeiten
Neueste medizinische Geräte
aus zwei Jahrtausenden
Heilkraft im
OberstQbchen
Wie sich das Gehirn regene-
riert und Nervenzellen nach
einem Schlaganfall umlernen
Blick In den Kopf
Ein neues Gerät verbessert
die Tumortherapie
Kinderwunsch
Die Reproduktionsmedizin
kann viel mehr,
als
sie
rechtlich darf
Eingriff Ins Erbgut
Nach Rückschlägen sind
Gentherapeuten wieder
zuversichtlich
Schlaflos in Neukölln
SPIEGEL-Autor HeI1J1-k
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Broder uber seine S-xlue
in
einem Schlaflabor
12
24
Neues Leben mit
Nebenwirkung
Spektakuläre Organ-
verpflanzungen - aber immer
noch ist die Gefahr der
Abstoßung groß
Ersatz aus dem
Baukasten
Knochenkrebspatienten
erhalten Implantate aus
Titan. an die auch Muskeln
anwachsen
Das fremde Herz in
meinem Körper
Der Verleger Karlhemz
Schmid über sein Leben mit
einem neuen Organ
Elixier des Lebens
Medizinern ist es gelungen,
ein Herz im Labor zu züchten
Direkt an der Wunde
Stamrnzellen sollen bei
der Transplantation einer
Luftröhre helfen
44
46
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Titelbild:
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Impressum
36
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4
SPIEGEL WISSEN
2
2009
WEGE ZUR GENESUNG
PATIENT UND ARZT
GESCHIFT HIT DER GESUNDHEIT
62
Pulsierendes
Chaos
Die Möglichkeiten
moderner Medizin
bei einem ange-
borenen Herzfehler
90
Die neue
Theorie
der Praxis
Raumschiff-Atmo-
sphäre für Warte-
und Sprechzimmer
110
Mythos
Vorsorge
Der zweifelhafte
Nutzen vieler Tests
Krankhafte Geldgier
Eine wachsende Zahl
von Ärzten will bei
Kassenpatienten zusätzlich
abrechnen
Preis des Lebens
Die G.esundheitskosten
steigen weiter - kommt
die Rationierung
medizinischer Leistungen?
Mangel im Überfluss
Noch nie gab es so viele Ärzte
in Deutschland - leider
praktizieren sie nicht da, wo
die Menschen sie brauchen
Falsche
Hellsversprechen
Essa)~
Der Bremer Gesund-
heitsversorgungsforscher
Norbert Schmacke über dra-
matische FeWentwicklungen
im Windschatten des
Fortschritts
Das Welt-Hospital
Tnusende Patienten aus allen
Kontinenten kommen zur
Behandlung nach Thailand
116
66
..Hier kann der Arzt
wirklich heilen"
Der Kardiologe Karl·Heinz
Kuck über Rhythmusstörungen
und Kathetereingriffe
Unberechenbare Killer
Krebs hat wenig von seinem
Schreeken verloren
Medizin von morgen
zukunftsweisende Produkte
Verhexte Babys
Die schwere Erbkrankheit
Mukoviszidose
Das Methusalem-Projekt
Kann die Biomedizin den Tod
besiegen?
Roboter außer Kontrolle
Ein Operationscomputer
schädigt Patienten
Die Welt ist wachsam
Gegen die Schweinegrippe
haben sich die
Seuchenmediziner gewappnet
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98
Der mOndige Kranke
Leidende wollen heute bei
der Therapie mitentscheiden
Check Im Netz
Medizinportale, Foren, News-
groups - der Besuch beim
Cyber-Doc schafft bisweilen
Probleme mit echten Ärzten
In
Deutschland soll die
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74
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80
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Schnelle Allrounder
Notaufnahme in Kliniken neu
organisiert werden
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Funkkamera statt
Häubchen
Mobile Helferinnen nehmen
Landärzten Hausbesuche ab
Bel Anruf Win-win-win
Gesundheitskontrolle per
Callcenter
Nur den Besten!
Der Kabarettist Dr. med.
Georg Ringsgwandl gibt
Ratschläge für die Arztsuche
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SPIEGEL WISSEN
2 I 2009
5
Sinn und
Form
..Therapeutische Objekte" nennt der französische Designer
Mathieu Lehanneur, Jahrgang 1974, seine Kreationen .
. Die Entwürfe, sagt er, sollen dem Patienten helfen, besser
mit seiner Erkrankung und den verschriebenen Mitteln
umzugehen. Die insgesamt elf, bislang nicht in der Praxis
eingesetzten Objekte entstanden nach Gesprächen
mit Pharmazeuten und Psychologen.
In
New York sind sie
im Museum of Modern Art zu besichtigen.
6
SPIEGEL WiSSEN
2
2009
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